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Der Drogenkorridor im Hinterland schlägt eine Schneise von Culiacan nach Juarez. 700 Kilometer Luftlinie. Quer durch die Sierra Madre und die Sierra Tarahumara, vorbei an Madera, Cuauhtemoc, Namiquipa, Benito Juarez und Casas Grandes - Orte, die eng mit der Geschichte Chihuahuas verknüpft sind - und weiter über Villa Ahumada ins Tal von Juarez.
Es ist einer der am heftigsten umkämpften Drogenkorridore, in dem die Druckwellen der Gewalt mit blinder, mörderischer Energie über Orte hinwegfegen, die reich an kulturellen Unterschieden und regionalgeschichtlichen Einfärbungen sind. Orte, die bei uns in den Nachrichten über den Drogenkrieg als Schauplätze auftauchen, die Momentaufnahmen eines ständig köchelnden Krieges liefern, der aus der Entfernung betrachtet aus verwirrend vielen solchen Momentaufnahmen und ständig wechselnden Brennpunkten zu bestehen scheint, ohne dass ein Frontverlauf zu erkennen wäre.
Die Vorstellung eines Krieges, in dem verschiedene Drogenkartelle gegeneinander beziehungsweise miteinander auf der einen Seite und die Regierungstruppen auf der anderen Seite kämpfen, pulverisiert sich in der Unübersichtlichkeit einer Wirklichkeit, die zu gesichtslosen Orten gehört, deren Namen uns fremd und unvertraut sind und deshalb nicht im Gedächtnis haften bleiben. Nachrichten aus Mexiko erscheinen wie ein endloser Reigen aus Gewalt, Massakern, Blutbädern - unterbrochen von vereinzelten Erfolgsmeldungen über Schläge gegen einzelne Drogenkartelle. Doch was sagen militärische Operationen über den Alltag der Bewohner in Konfliktregionen aus?
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