Lassiter 2295 - Die Ballade von Trigger Bane

von: Jack Slade

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2016

ISBN: 9783732533923 , 64 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 1,99 EUR

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Lassiter 2295 - Die Ballade von Trigger Bane


 

Als sich ihre Blicke trafen, loderten die dunklen Augen der schwarzhaarigen Frau auf vor Hass, doch die Miene des Mannes, der soeben ihren Geliebten erschossen hatte, blieb unbewegt.

Er wandte sich seinem Begleiter zu, der die Pferde herangeführt hatte und nun abwartend ein paar Schritte entfernt auf weitere Anweisungen wartete. »Bring sie in die Stadt zurück – in eine der engen Zellen«, brummte er. »Ich werde mich später um sie kümmern. Und dann schick mir Josh und drei seiner Männer hoch.« Er sah auf den Leichnam hinunter. »Sie sollen Seile mitbringen, wir bringen den Bastard hoch zur Passstraße.«

Conchita Martinez riss entsetzt die Augen auf. »Nein, nicht das!«, schrie sie. »Das kannst du nicht tun!«

»Schaff sie mir aus den Augen, Dave«, murmelte der Mann eisig.

Dave Kendall nahm Conchita den nutzlosen Colt aus den Händen und zwang sie grob, sich zu erheben. Die Augen der jungen Frau füllten sich mit Tränen, während sie mit festem Griff gepackt und zu den Pferden geführt wurde. »Du wirst in der Hölle schmoren, Trigger Bane!«, stieß sie hervor und schluchzte hemmungslos.

Der Mann sah den beiden nach, wie sie den Weg hinab in die Stadt ritten, und in seine harten Züge mischte sich eine Spur von Enttäuschung.

Conchita war ein völlig verwahrlostes junges Ding gewesen, das kaum sprechen konnte, als er damals in dieses Tal gekommen war. Ebenso verwahrlost wie die Stadt und ihre übrigen Bewohner, die unter der Herrschaft einer Banditenbande gestanden hatten.

Hugo »El Toro« Fumiente und seine fast sechzig Mann starke Meute mordlüsterner Pistoleros hatten den versteckt liegenden und unzugänglichen Talkessel als Rückzugsort genutzt, um von hier aus ihre Raubzüge über den ganzen Süden von Arizona auszudehnen, und die Bevölkerung des kleinen Städtchens war ihnen hilflos ausgeliefert gewesen, bis Trigger Bane – damals noch Bundesmarshal – mit einem knappen Dutzend tapferer Deputies dem Ganzen ein Ende bereitet hatte.

Es war eine blutige Schlacht gewesen, der auch viele der unschuldigen Talbewohner zum Opfer gefallen waren. Von seiner Truppe hatte nur Dave Kendall das Gemetzel überlebt, doch El Toro und seine Spießgesellen waren ausnahmslos zur Hölle gefahren. Bane grinste grimmig, als er sich daran erinnerte, wie er dem schmierigen Hurensohn den Lauf seines Colts auf die Stirn gesetzt und ihn eigenhändig ins Jenseits befördert hatte.

Der ehemalige Marshal schaute auf die Stadt hinunter, die friedlich vor ihm lag, und unter dem mächtigen schwarzen Schnauzbart breitete sich ein schmales Lächeln aus. Er hatte in diesem Tal das Recht durchgesetzt und es zu einem besseren Ort gemacht. Deshalb trug die Stadt zu seinen Füßen nun den Namen Justice.

Auch das junge Mädchen wusste damals nicht, wie ihr Name war, als er sie am Straßenrand aufgelesen hatte. Sie konnte kaum sprechen, und ihre Eltern waren unbekannt. Also taufte er sie auf Conchita Martinez – nach einer Sängerin, die ihm in jungen Jahren so manchen feuchten Traum beschert hatte – und sorgte dafür, dass sie Lesen und Schreiben lernte. Zwei Jahre später, als ihn die Gemeinde der Stadt bereits zu ihrem Oberhaupt gewählt hatte, nahm er sie zur Frau.

Banes Augen verengten sich zu Schlitzen, und die Brandnarbe neben seinem linken Auge verfärbte sich über den hervortretenden Adern dunkelrot. Diese Dirne verdankte ihm ihr Leben, mehr noch – er hatte sie erschaffen! Und nun fiel sie ihm auf derart niederträchtige Art in den Rücken und trieb es mit einem debilen Stallburschen!

Es war unfassbar und zeigte ihm wieder einmal, dass er buchstäblich niemandem trauen konnte. Stetige Wachsamkeit und gnadenlose Härte gegen jeden, der seine Gesetze brach, waren unabdingbar, um Recht und Ordnung in diesem Tal aufrechtzuerhalten. Man durfte sich keinen Illusionen hingeben, dass durchschnittliche Menschen dazu in der Lage waren, selbstständig in Frieden miteinander zu leben. Es brauchte Männer wie ihn, die mit strenger Hand über sie wachten, damit eine Gemeinschaft reibungslos funktionierte.

Bane beobachtete, wie unten in der Stadt ein halbes Dutzend Pferde aus dem Stall geführt wurde und vier Männer in ihre Sättel stiegen. Einer von ihnen hob die Hand und sie ritten in langsamem Tempo die Straße herunter.

Er wandte sich um und entwand dem toten Burt Shoemaker den Colt aus der starren Hand. Dann öffnete er den Verschluss des Revolvergurts und zog ihn unter dem Leichnam hervor. Keine Ahnung, wie der Kerl an die Waffen gekommen ist, dachte er bei sich.

Er schloss die Lider über den blicklosen Augen von Burt Shoemaker und bekreuzigte sich gedankenverloren, bevor er den zweiten Sechsschüsser vom Boden aufnahm, die beiden Colts des Toten in die leeren Holster steckte und den Revolvergurt zusammenrollte.

Kurz darauf erschienen vier Berittene auf dem kleinen Plateau. Ihr Anführer, ein klein gewachsener junger Mann mit einer Hasenscharte und langem blonden Haar, deren dünne Locken so fein waren wie Baumwolle und den unförmigen Schädel nur sparsam bedeckten, sprang aus dem Sattel und warf einen kurzen Blick auf den Toten.

»Burt«, murmelte er, und seine Lippen sahen aus wie ein überraschtes Grinsen, obwohl man sich angesichts der entstellten Oberlippe darüber nicht sicher sein konnte.

Einer seiner Begleiter, ein dicker Mexikaner, führte die beiden reiterlosen Pferde heran. Er blickte Bane fragend in die Augen, ohne ein Wort zu verlieren.

»Wir bringen ihn hoch auf den Pass«, beantwortete Bane die unausgesprochene Frage, und der Mexikaner nickte nur.

»Burt«, wiederholte der Blonde fassungslos. Seine dünnen goldenen Locken wehten im Wind. Er hob den Blick und starrte Bane unsicher an.

»Keine Fragen jetzt, Josh.« Die Stimme des älteren Mannes duldete keinen Widerspruch. »Ihr hängt ihn an das Kreuz, zur Warnung für Besucher und als Mahnung für alle hier im Tal.«

Die Mienen der Männer in den Sätteln wirkten wie versteinert, während der Mexikaner den toten Burt Shoemaker an den Stiefeln packte und zu den Pferden zog. Er hob den Blick. »Was ist mit den anderen beiden, Sir?«, wagte er zu fragen.

Trigger Bane zog einen Zigarillo aus der Brusttasche seiner schwarzen Lederweste und steckte ihn zwischen seine schmalen Lippen. »Was die Geier übrig gelassen haben, könnt ihr am Straßenrand verscharren«, brummte er und zog ein Feuerzeug hervor. »Aber spart euch diesmal die Zeremonie. Diese Bastarde haben es nicht verdient, dass der Herr über ihren sterblichen Überresten wacht.«

***

Deborah Landon klimperte verführerisch mit ihren Wimpern, und Lassiter wurde ein wenig nervös. »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist, Ma’am«, sagte er.

Das Lächeln der Frau behauptete das Gegenteil. Sie knöpfte ihre Bluse auf und enthüllte ein üppiges Dekolletee. »Mein Mann kommt frühestens in einer halben Stunde zurück, Mr. Lassiter«, hauchte sie und erhob sich von ihrem Stuhl. »Wir haben also mehr als genug Zeit …«

Sie umrundete den Tisch und nahm ihm den Hut vom Kopf, bevor ihre Hände seinen Nacken umfassten. Leidenschaftlich zog sie seinen Kopf an sich und drückte sein Gesicht in die Spalte zwischen ihren vollen Brüsten. Er atmete den schweren Duft teuren Parfüms ein und schloss die Augen, als sie sich breitbeinig auf seinem Schoß niederließ.

Damit die dralle Person nicht gegen den Tisch fiel, war er gezwungen, seine Arme um ihren Rücken zu schließen, was sie als Zustimmung begriff. »Ich wusste doch, dass Sie mich wollen«, flüsterte Deborah und biss ihm zärtlich ins Ohr.

»Mrs. Landon, ich weiß nicht …«

Sie verschloss seine Lippen, indem sie ihn leidenschaftlich küsste und ihre Zunge tief in seinen Mund schob. Als Lassiter spürte, wie sich ihr Unterleib ihm fordernd entgegenstreckte, verlor seine professionelle Zurückhaltung zunehmend an Widerstandskraft.

Der Mann der Brigade Sieben hatte einen zweiwöchigen Ritt durch die Einöde von Utah hinter sich, und nicht nur sein Magen war hungrig. »Ihr Mann wird nicht erfreut sein, wenn er uns so sieht«, keuchte er, während Deborah sich etwas von ihm zurückzog, um die Knöpfe seiner Hose zu öffnen.

»Ich liebe meinen Mann, glaub mir«, sagte sie mit geröteten Wangen. »Aber nach zwanzig Jahren Ehe sind wir eher Gefährten als Geliebte!«

Sie stöhnte leise auf, als sie Lassiters hartes Glied umfasste und es in sich einführte. »Er … oooh … er hat nichts dagegen, wenn ich mich … aaah … ab und zu mit anderen vergnüge!« Deborahs breites Becken hob und senkte sich in raschen Bewegungen, während Lassiter die Augen schloss und seine kräftigen Hände ihre Hinterbacken umschlossen. Er gab sich ganz den Wonnen hin, die ihm die leidenschaftliche Frau auf seinem Schoß bereitete, und versuchte dabei, den Gedanken an ihren Ehemann zu verdrängen.

Deborah Landons Brüste schwankten wie reife Melonen dicht vor seinem Gesicht hin und her, während sie auf ihm ritt. Er wusste immer noch nicht so recht, wie ihm geschah, doch inzwischen gab es keinen Grund mehr, sich nicht darauf einzulassen – also beschloss er, es einfach zu genießen.

Seine Hände streichelten ihre Brüste und fuhren über die steifen Knospen, die sich unter seinen Fingern aufstellten.

»Jesus, ist das schön!«, rief die Frau über ihm aus und fuhr ihm dabei mit der Hand über das Gesicht. Einer ihrer Fingernägel hinterließ eine kleine Schramme auf der Stirn, ohne dass Lassiter es bemerkte. Stattdessen spürte er, wie das Feuer in seinen Lenden immer heißer wurde...