Sinful Prince

von: Meghan March

LYX, 2019

ISBN: 9783736310322 , 254 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 9,99 EUR

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Sinful Prince


 

2


Temperance

Ich bin wie erstarrt. Der vernünftige Teil meines Gehirns schreit mich an, zur Tür zu laufen, sie aufzureißen und zu fliehen, solange ich es noch kann. Aber meine andere Seite, die Seite, die nach exakt so einem Ort wie diesem gesucht hat, sagt, dass ich heute Abend sein kann, wer immer ich will, einschließlich Ms Smith.

Die einzige Person, die ich nicht sein muss, ist die absolut langweilige Version von Temperance Ransom, die ich über Jahre erschaffen habe.

»Neun.«

Er zählt weiter runter, löst einen Manschettenknopf und krempelt den Ärmel seines weißen Hemds hoch. Darunter befindet sich ein muskulöser Unterarm, der mit farbiger Tinte bedeckt ist.

Süßer Herrgott. Tätowierungen unter einem Anzug? Das ist doch nicht fair.

»Acht.«

Meine Schenkel ziehen sich unwillkürlich zusammen, während er mit seiner kalkulierten Bewegung fortfährt und noch mehr gebräunte und tätowierte Haut enthüllt.

Dieser wunderschöne Mann bereitet sich darauf vor, seine ungezogene Sekretärin zu bestrafen. In einem Szenario. In einem Sexclub.

Ich sollte ihm seinen Fehler erklären. Das sollte ich wirklich … Aber mein pochender Puls argumentiert, dass ich mir wenigstens ansehen sollte, was er sonst noch unter diesen schicken Klamotten versteckt.

»Sieben.« Er greift nach seiner Krawatte, löst den Knoten und zerrt sie auf. »Sechs. Ihnen läuft die Zeit davon, Ms Smith

Die zusätzliche Betonung des Namens klingt wie eine Herausforderung oder ein Test. Vielleicht eine Mutprobe?

Weiß er, dass ich nicht sie bin? Ich trage keine Maske, also kann er mein Gesicht sehen. Es muss offensichtlich sein … Es sei denn, er hat Ms Smith noch nie zuvor gesehen, und das hier ist eine im Voraus vereinbarte sexuelle Begegnung zwischen Fremden. Was bedeuten würde …

»Fünf.«

Mein Mund fühlt sich nicht länger wie die Sahara an. Nein, momentan erlebt er eine Jahrhundertflut, während der Mann die oberen Knöpfe seines Hemds öffnet und eine wohlgeformte Brust sowie ein weiteres Stück beeindruckender Körperkunst offenbart. Es ist ein perfekter Widerspruch. Mit jedem Knopf bröckelt die sittenstrenge Geschäftsmannfassade und enthüllt einen Mann, von dem ich will, dass er mich verschlingt.

Einen Mann, der diese Aufgabe der lodernden Hitze in seinen Augen nach zu urteilen verdammt gut erledigen würde.

»Vier.«

Ich brauche das. Die Knöpfe sehen unter seinen großen Händen winzig aus. Er könnte sich meinen Körper problemlos vornehmen, bis ich meine Erlösung hinausschreie.

»Drei.«

Dann zieht er sein schneeweißes Hemd auf und offenbart einen Waschbrettbauch, der auf beiden Seiten von Tätowierungen flankiert wird, die sich über seine Rippen bis nach unten zu seinen Hüften erstrecken. Der Anblick ist wie eine Vorlage für einen Körper, von dem ich nicht wusste, dass er im echten Leben existieren kann.

Das ist wirklich nicht fair. Ich halte ruckartig inne, als mein Blick auf dem scharf umrissenen V zwischen seinen Hüften und dem Tattoo landet, das in seiner Anzughose verschwindet. Ich beiße mir auf die Lippe, hauptsächlich in dem Bemühen, nicht zu sabbern. Hier gibt es keine Entscheidung zu treffen. Es ist eine ausgemachte Sache. Ich werde nicht durch diese Tür hinausgehen.

»Zwei.«

Ist es oberflächlich von mir, dass ich den Entschluss allein aufgrund seines Körpers gefasst habe, dessen Muskeln sich auf erregende Weise bewegen, als er einen Schritt auf mich zukommt? Nein. Es ist ein Urinstinkt. Ich will ihn. Mir ist egal, dass ich seinen Namen nicht kenne und er meinen nicht kennt und wir einander nach dem heutigen Abend nie wiedersehen werden.

Ich brauche das.

»Eins.«

Einer seiner verführerischen Mundwinkel zuckt nach oben, und meine Brustwarzen beginnen zu pochen. »Gott steh Ihnen bei, denn jetzt gehören Sie verdammt noch mal mir

Er bewegt sich schnell und geschmeidig wie ein Panther, als er eine Hand ausstreckt und sie um meine beiden Handgelenke legt, um sie vor meinem Körper festzuhalten.

Ein Quieken kommt mir über die Lippen, als er mich vom Schreibtisch wegzerrt und mich herumwirbelt, damit ich dem Möbelstück zugewandt bin. Er lässt mich los, jedoch nur um mich mit einer Hand auf meinem Kreuz nach vorn zu drücken, bis sich meine Brustwarzen hart gegen das Holz pressen.

»Wissen Sie, was Ihr drittes Vergehen ist, Ms Smith?«

»Nein«, flüstere ich. Bitte sag mir, dass es dazu führt, dass ich alles von ihm bekomme.

»Sie haben Ihre Maske nicht getragen. Wie viele Schläge muss ich Ihrem Pfirsichhintern verpassen, um Sie an die Regeln zu erinnern?«

Ich öffne den Mund, um etwas zu erwidern, aber ich habe keine Antwort darauf.

»Mit jeder Sekunde, die Sie mir nicht antworten, verschlimmern Sie Ihre Bestrafung.«

Mein Verstand rast. Wie viele? Lüge ich? Sage ich die Wahrheit?

»Drei«, sage ich mit atemloser Stimme.

»Drei. Zuzüglich Ihres Zögerns. Zuzüglich der Tatsache, dass Ihr Hintern nach mehr verlangt … Ich sage zehn.«

»Aber …«

»Nur zu. Widersprechen Sie mir. Vielleicht gefällt Ihnen das, was dann folgt.« Seine Drohungen klingen wie ein Versprechen, wenn er sie mit dieser tiefen, sinnlichen Stimme ausspricht.

Ein Schrei aus dem anderen Zimmer lenkt unsere Aufmerksamkeit ab. Ich drehe den Kopf zur Seite, um zu sehen, was passiert. Ich kann nicht anders.

»Er vögelt ihren Hintern, und sie liebt es.«

Schauer schießen an meiner Wirbelsäule entlang nach oben. Doch plötzlich verwandelt sich die Glasscheibe des Fensters, durch das man in das andere Zimmer blicken kann, in Milchglas, und man kann nichts mehr sehen.

»Was …« Ich schaue auf der Suche nach einer Erklärung über meine Schulter.

Mein Fremder hält eine kleine Fernbedienung hoch, mit der er die Durchsichtigkeit des Glases kontrolliert. »Ich denke, dass du genug gesehen hast. Jetzt bist du an der Reihe.«

»Aber …«

Was auch immer ich als Nächstes sagen wollte, wird vom scharfen Schmerz des Schlags abgeschnitten, den er mir mit seiner flachen Hand auf die Rundung meines Hinterns verpasst. Hitze strahlt von der Stelle aus, als er seine Hand zurückzieht. Dann spüre ich einen kühlen Luftzug, bevor seine Hand auf die andere Seite trifft.

Heilige Scheiße. Es brennt, und ein köstliches Band der Lust windet sich durch das Kribbeln. Er wartet nicht darauf, dass ich mitzähle, also ist das vielleicht nicht die übliche Vorgehensweise für diese Art von Unterfangen. Nicht dass ich etwas über die übliche Vorgehensweise wüsste, abgesehen von dem, was ich darüber in Büchern gelesen habe.

Ich bereite mich auf einen weiteren Schlag vor. Doch stattdessen umfasst er meine Pobacken mit beiden Händen und knetet sie, wodurch sich das Gefühl verstärkt.

»Verdammt. Dein Hintern wurde hierfür gemacht.«

Ich muss meine ganze Willenskraft aufbringen, um nicht den Rücken durchzudrücken und ihm meinen Hintern entgegenzurecken.

Das sollte mir nicht so sehr gefallen. Ich sollte nicht mehr wollen. Ich sollte schreiend weglaufen.

Aber zum Teufel mit dem, was ich sollte und nicht sollte. Jetzt ist es an der Zeit zu leben. Das habe ich schon viel zu lange nicht mehr gemacht.

»Schon fertig?« Ich erkenne die kehlige Stimme, die über meine Lippen kommt, nicht. So kühn und sicher habe ich seit Jahren nicht mehr geklungen.

Statt mich erneut zu schlagen, hält er für einen Moment inne. »Fehlgeleitete Sekretärin. Wenn du nur wüsstest, wozu ich fähig bin …«

Seine Worte verlieren sich, während er mit dem Daumen über die Wölbung meiner Hüfte streicht. Dann folgen schnell hintereinander vier weitere Schläge. Jeder landet auf einem bislang unberührten Bereich, sodass sich das köstliche Brennen über meinen ganzen Hintern ausbreitet.

Ich winde mich auf dem Schreibtisch und genieße den Schmerz, der sich so gut anfühlt.

Wieder massiert er die Stellen, bevor ich die noch ausstehenden Schläge im Kopf mitzähle. Vier. Drei. Zwei. Eins.

Schockierenderweise bin ich nicht bereit dafür, dass er aufhört. Meine Schenkel ziehen sich noch fester zusammen als zuvor beim Beobachten des anderen Paares.

Oh mein Gott. Was ist, wenn uns jemand beobachtet?

Ich versuche mich vom Schreibtisch hochzudrücken, doch sein fester Griff an meiner Hüfte verhindert das.

»Wenn du es nicht ertragen kannst –«

»Wer beobachtet uns?«, unterbreche ich ihn in scharfem Ton.

Sein Griff an meiner Hüfte wird fester. »Niemand beobachtet uns.«

Ich habe keinen Grund, ihm zu glauben. Und doch tue ich es.

Die Hitze seines harten Körpers durchdringt meine Kleidung, als er sich vorlehnt und seine schwere Brust auf meinen Rücken legt.

»Aber ich denke, dass es dir gefallen würde, wenn es so wäre.« Seine Stimme wird so tief, dass sie kaum mehr als ein Grummeln ist, und mein ganzer Körper spannt sich an.

»Nein.« Meine Erwiderung klingt zögernd.

Die Hitze seines Atems huscht über mein Ohr. »Bist du dir da sicher?« Mit der freien Hand streicht er über meine Haut. Dieses Mal gerät er dabei gefährlich nah an die Stelle heran, an der meine Schenkel aufeinandertreffen und die flammende Hitze meiner Erregung liegt. »Es würde dir also...