In den Armen des Eroberers - Roman

von: Stephanie Laurens

Blanvalet, 2010

ISBN: 9783641039912 , 448 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 3,99 EUR

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In den Armen des Eroberers - Roman


 

"16 (S. 202-203)

Donnng. Devil erübrigte keinen Blick für die Wanduhr, die er auf der Treppe passierte. Auf der Galerie angelangt, hob er wie zum Gruß die Kerze vor dem Porträt seines Vaters und schritt den langen Flur entlang zu seinen Gemächern. Er schloß die Tür hinter sich, stellte den Kerzenleuchter auf dem Frisiertisch ab und knöpfte seine Weste auf. Als er die Hand ausstreckte, um seine Krawattennadel in ihre Schachtel zu legen, sah er im Spiegel etwas Weißes hinter sich schimmern. Sein Kopf fuhr herum. Geräuschlos schlich er zu dem Sessel am Feuer. Noch bevor er das seidene Kleidungsstück berührte, wußte er, wem es gehörte.

Das niedergebrannte Feuer verbreitete noch genug Wärme, um ihren Duft aufsteigen zu lassen. Devil konnte sich gerade noch zurückhalten, die weiche Seide an sein Gesicht zu pressen und den betörenden Geruch einzuatmen. Mit einem erstickten Fluch ließ er den Peignoir fallen, als hätte er sich die Finger versengt. Langsam drehte er sich zum Bett um. Er traute seinen Augen nicht. Trotz der Entfernung sah er ihr kastanienfarbenes Haar, das sich wie ein Fächer auf dem Kissen ausbreitete.

Sie lag auf der Seite, das Gesicht der Bettmitte zugewandt. Ihr Anblick zog ihn magnetisch an. Bevor er wußte, was er tat, stand er am Bett und betrachtete sie. Keine Frau hatte jemals in seinem Bett geschlafen – zumindest nicht, wenn er in der Residenz war. Sein Vater vertrat den Grundsatz, daß das Bett eines Herzogs einzig und allein seiner Herzogin vorbehalten war, und er pflichtete ihm bei. Des Nachts in sein Zimmer zu kommen und die einzige Frau, die er sich in seinem Bett wünschte, zwischen den Laken vorzufinden, machte ihn schwindeln. Er konnte nicht denken. Aber er mußte denken, mußte sicher, ganz sicher sein, daß er sich nicht an der Nase – nein, nicht an der Nase, sondern an einem anderen Körperteil – herumführen ließ und eine Tat beging, die er später bereuen würde.

Er hatte seinen Standpunkt klargemacht und war überzeugt, damit richtig gehandelt zu haben. Vielleicht war es nicht üblich, sich ihrer bewußten Hingabe von Herz, Verstand und Seele zu vergewissern, doch für ihn und mit ihr mußte es einfach so sein. Sein Blick wanderte über ihr rosig getöntes Gesicht und weiter, um sich vorzustellen, was das Laken verbarg. Mit einem innerlichen, wilden Fluch fuhr er herum und begann, verbissen auf und ab zu schreiten. Der Teppich verschluckte seine Schritte. Warum zum Teufel war sie hier?"